Was ich dieses Jahr gelernt habe
- juliamariewesser
- 7. Aug. 2022
- 4 Min. Lesezeit
Wow, schon sitze ich hier und schreibe einen Blog. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Um ehrlich zu sein: Niemand. Doch genau dafür bin ich diesem Jahr so unendlich dankbar. 2020 war eines der aufregendsten unaufgeregtesten Jahre. Warte, was habe ich gerade geschrieben? Aufregendsten unaufgeregtesten, holla, was für ein Wortspiel. Jedoch passt es perfekt zu diesem Jahr.
Dieses Jahr begann mit einer Tiefphase, welche mich schon seit Oktober 2019 begleitete. Mein Problem war, dass ich absolut keine Motivation hatte weiter Volleyball zu spielen oder mich mit Freunden zu treffen oder gar neue Kontakte zu knüpfen. Ende Januar ging es an einem Wochenende zu Auswärtsspielen in Sonthofen und Lohhof. Während der Fahrt unterhielt ich mich mit ein paar Leuten aus meiner Mannschaft über das neue Thema Covid-19. Damals sagte ich noch leicht ironisch: „Die Ausrottung des Menschen beginnt“. Schon am 10ten März wurden wir informiert, dass unser Spiel am 14ten März ohne Zuschauer stattfinden wird. Danach ging alles Schlag auf Schlag: 12ter März: Absage der kompletten Volleyball Bundesliga Saison 2019/20. 13ter März: Schulschließung vom 16ten März bis vorübergehend 20ten April. Als ich am 12ten März nach einer Geographieklausur davon erfuhr, dass unsere Saison abgesagt wurde, musst ich erstmal lachen. Nicht weil ich mich freute, sondern weil ich in Situationen die mich überfordern immer lachen muss (Nicht eine meiner besten Eigenschaften ;D ).
Aus jetziger Sicht bin ich Covid-19 sehr dankbar. Dies darf man nicht falsch verstehen, da ich weiß, dass viele Menschen sterben mussten/ müssen und viele Menschen ihren Job verloren haben und nun vor dem nichts stehen. Ich betrachte diese Situation jetzt nur aus meiner ganz persönlichen Sicht.
So, also wie oben schon beschrieben, kam ich aus einer langen Tiefphase. Der Lockdown half mir wieder zu mir selbst zu finden.
Was mir dabei geholfen hat:
Abschalten: Wenn du aus einer anstrengen Phase kommst, höre bitte auf deinen Körper. Das heißt, leg dich 30 Minuten in dein Bett und höre auf deine Gedanken, schreibe diese auf ein Blattpapier und schaue, was dir durch den Kopf fliegt. Überlege nun, warum du darüber nachgedacht hast. War es eine stressige Situation? Wurdest du Verletzt? Wusstest du nicht, was du sagen sollst?…. Versuche deine Gedanken zu entwirren und zu deuten, denn nichts schwirrt ohne Grund in deinem Kopf herum.
Mentoren: Ich bin eigentlich nur durch Zufall auf den Kanal von Gedankentanken /Greator gekommen. Dort habe ich vor allem Inspiration bei Tobias Beck gefunden, welcher jeden Tag einen 15 Sekunden RealTalk auf Instagram veröffentlicht. Außerdem habe ich mich an den Gründer von Gedankentanken /Greator, Steffan Frädrich, angehängt. Es ist sehr empfehlenswert sich Persönlichkeiten zu suchen, mit denen man sich Identifiziert und welche einen Täglich oder Wöchentlich daran erinnern an sich selbst zu glauben und weiter an seinen Träumen zu arbeiten.
Bücher: Ich habe mir dieses Jahr zum ersten Mal einen Bibliotheksausweis geholt. Dadurch hatte/habe ich Zugang zu vielen Büchern über Psychologie, Philosophie, Persönlichkeitsentwicklung, etc.. Beim durchstöbern der Bibliothek bin ich auf das Buch „It’s all Good“ von Lars Amend gestoßen. Der Titel fasst das Buch schon sehr gut zusammen. Lars schreibt, dass es alles nur eine Frage der Perspektive ist und alles gut ist, so wie es ist.
Meditation: Wow, man bekommt von so gut wie jedem Psychologen gesagt „Meditation ist der Schlüssel zum Erfolg“. Ich konnte mit dieser Phrase noch nie etwas Anfangen, jedoch als Tobias Beck sagte, dass er Meditiert und er dadurch schwere Entscheidungen ganz leicht treffen kann, dachte ich mir, ok Julia du solltest der Meditation jetzt eine Chance geben. Besser jetzt, als nie. Am Anfang war ich noch sehr auf diesen einen Aha-Moment fokussiert und hoffte, dass sich plötzlich alles in meinem Leben ändert (Bullshit). Erstens: Große Veränderungen passieren nicht von einem Tag auf den anderen. Zweitens: Meditation ist Loslassen. Ich kann dir den Podcast „Seelengevögelt“ von Veit Lindau sehr empfehlen, dort findest du Meditation, Interviews und spannende Talk. Veit sagt in einer Meditation: „Du bekommst die schönsten Ergebnisse mit dieser Meditation, wenn du dir die Erlaubnis gibst, gar nichts besonderes zu erwarten“ Dabei betont er, dass wir im Leben immer nach DER besonderen Erfahrung, Erleuchtung oder Vision suchen und dabei das Wunder direkt vor unserer Nase verpassen.
Planung: Mir hat es im Lockdown geholfen mir immer ein Ziel für den nächsten Tag zu setzten. Dabei war es mir wichtig etwas zu nehmen, was mir Spaß macht. Zum Beispiel: 20km Fahrrad fahren, Buch zu ende lesen, Inliner fahren, Basteln, etc…. Diese Angewohnheit habe ich mit in meinen Schul- und Volleyballalltag genommen, dies hilft mir den nächsten Tag zu Visualisieren und einen Plan zu haben was Morgen ansteht. Wenn ich, dann am nächsten Tag aufstehe weiß ich sofort, was ich machen will und verschwende meine Zeit nicht.
Nun, das war ein kleiner Einblick in meinen Lockdown. Ich habe die Chance genutzt die mit Covid-19 gab. Für mich kam der Lockdown genau zum richtigen Zeitpunkt. Als ich nach fast 2 Monaten wieder trainieren durfte, war ich voller Energie, da ich jetzt meine Ziele kannte und wusste woran ich arbeiten musste. Ich habe nun in diesem halben Jahr die größte persönliche Entwicklung hinter mich gebracht. Darauf bin ich sehr Stolz.
Klar gibt es immer Höhen und Tiefen, doch genau diese Tiefen machen einen Menschen so stark. Also bitte versinke nicht in Selbstmitleid und glaube an dich selbst. Sei dankbar für die Tiefphasen und reflektiere deinen Umgang mit ihnen. Jedes mal reagierst du anders auf unerwartete Situation und jedes mal ist es ein kleines bisschen effektiver. Sei Stolz auf dich. Nun worauf ich hinaus wollte, was habe ich 2020 gelernt:
Meditation ist keine Tagträumerei oder Fantasie, sondern eine effektive Methode, den Geist zur Ruhe zu bringen.
Ein Ziel ohne Plan ist nur ein Wunsch. Aus einem Ziel mit Plan entsteht großartiges.
Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in 20 Jahren gewährt.
Mentoren helfen dir zu sehen, wo deine Stärken liegen und wie du dein „Warum“ erkennst.
Chancen sind da um genutzt zu werden. Du musst sie nur erkennen.
Es gibt immer nur einen richtigen Weg: Deinen eigenen Weg.
Hör niemals auf die Meinung anderer.
Mach es für dich und nicht für andere.
Um nun den Kreis zu schließen. Durch Covid-19 sitze ich nun hier und schreibe diesen Blogbeitrag. Wow. Ich freu mich auf das nächste Jahr, wer weiß welche Chancen dort auf uns warten. Lass uns sie ergreifen und auf ein höheres Level steigen.
Deine Julia.
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